Herzsportgruppen des TVD für Studienzwecke prädestiniert
Für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet: Claudia Göbel und Rainer Hennings umrahmt vom HBRS-Präsident Heinz Wagner (rechts) und TVD-Präsident Jörg Rosenkranz (links).
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(….) „Wenn wir uns ausreichend bewegen, gesünder essen und Spaß am Leben haben, dann fühlen wir uns wohl und der Abstand zwischen Bauchnabel und Wirbelsäule steht in einem guten Verhältnis“, war die Botschaft von Dr. Klaus Edel. In einem kurzweiligen, verständnisvollen Impulsvortrag referierte der Chefarzt am Herz-Kreislauf-Zentrum Rotenburg/Fulda über Ursachen, die ein Herzinfarktrisiko bergen. Vor allem aber: Er zeigte auf, wie man präventiv, mit ärztlich abgestimmter Diagnose, selbst viel dafür tun kann, das Leben positiv und lebensverlängernd zu beeinflussen. Darauf habe der Puls und nicht der Blutdruck wesentlichen Einfluss. Seine Zusage zum Abschluss: „Gerne würde ich dies analysieren. Wenn wir den Auftrag zur wissenschaftlichen Studie erhalten, steht der TV Dillenburg als verlässlicher Wegbegleiter ganz oben auf meiner Liste!“
Der Beitrag des Kardiologen war Mittelpunkt der Feier aus Anlass des 40jährigen Jubiläums der Herzsportgruppe des TV Dillenburg am Samstag in Manderbach. Claudia Göbel, seit 2005 Chefin der Abteilung, freute sich aber nicht nur über die Botschaft des sympathischen und volksnahen Akademikers, sondern konnte außer den derzeit Aktiven im Koronarsport, weitere Repräsentanten und Personen der „ersten Stunde“ begrüßen.
Rückblickend: Im März 1977 stellte der damalige Lungenfacharzt Dr. Hagen Beuing einen Antrag an das Hessische Sozialministerium um bat um die Kostenübernahme für einen Notfallkoffer und einen Defibrillator. Dem wurde entsprochen und so fand im Oktober des gleichen Jahres die erste Übungsstunde statt. Außer dem Arzt – Dr. Hagen Beuing – waren „Bethchen“ Vogel und Brigitte Beuing – die am Samstag unter den Anwesenden weilte – sowie drei Patienten den Weg in der Sporthalle. Schnell stieg die Anzahl der damals noch als „Infarktgeschädigten“ postulierten Teilnehmer auf knapp vierzig – heute sind es doppelt so viel – an und der Übungsbetrieb bedurfte einer nachhaltigen Betreuung. Ob durch Ärzte oder Übungsleiter: Die Herausforderung meisterten Brigitte und Dr. Hagen Beuing, sowie die hinzugekommene Übungsleiterin Claudia Göbel mit Bravour. Inzwischen hatte sich ein Ärzteteam gebildet, welches dienstplanmäßig die medizinischen Belange an den Abenden abdeckte. Vor allem zu nennen: Dr. Detlev Sturm, Rainer Hennings, Udo Mäurer, Jörg Biedenkopf, Dr. Dietrich Orth und Johannes Heinke. Was sich seit dato bis heute entwickelt hat wurde beispielhaft durch die Beiträge aus Politik und Sport deutlich.
So strich der hauptamtliche Kreisbeigeordnete Stephan Aurand in seinem Grußwort heraus, welchen Stellenwert dieses spezifische Bewegungsangebot für die Betroffenen aber vor allem für die Gesellschaft habe. Er zeigte auf, wie wichtig es sei, für den gesamten Lahn-Dill-Kreis eine flächendeckende Abdeckung für die durch Herzerkrankungen Betroffenen vorhalten zu können. Daher galt sein Dank den Verantwortlichen, die dies in ehrenamtlicher Tätigkeit garantierten.
Für Bürgermeister Michael Lotz, dessen Worte nachhaltig und inhaltlich gewichtig bei den Anwesenden wirkten, war die Losung: „Es wäre schön, wenn jeder so gesund und aktiv ist, dass man Herzsportgruppen gar nicht benötigt“. In seinen sehr gut unterlegten Ausführungen zeigte das Stadtoberhaupt auf, welchen Stellenwert der TV Dillenburg im Ganzen und die Gesundheitssportabteilung im Besonderen habe. Seine Zusage: „Gerne hätte ich heute dies auch mit einer finanziellen Anerkennung unterlegt; das kommt noch!“ nahm Claudia Göbel auf und sagte spontan: „Gerne sind sie dazu eingeladen, dies in einer der Herzsportstunden persönlich nachzuholen“, was Michael Lotz prompt zusagte.
„Die Vereinsnummer 17 des TV Dillenburg zeigt, dass er einer derjenigen Vereine ist, der erkannt hat, wie wichtig diese Arbeit in organisierter Form ist“, war die Botschaft des Präsidenten des Hessischen Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes, Heinz Wagner, der in Begleitung des Landesschatzmeisters, Hans-Jörg Klaudy, dem Jubilar gratulierte. Solch engagierte Arbeit und innere Verbundenheit wünsche man sich landesweit. Er beglückwünschte die Teilnehmer am Herzsport, über ein solch tolles Team verfügen zu dürfen. Stellvertretend und als Anerkennung der jahrelangen verantwortlichen Tätigkeit zeichnete er Claudia Göbel und Rainer Hennings mit der Verbandsurkunde aus, und würdigte somit ihre außergewöhnlichen Verdienste für den Behinderten- und Rehabilitationssport.
Bevor dies im reibungslosen Ablauf geschah, nahm der Präsident des TV Dillenburg, Jörg Rosenkranz, die Gelegenheit wahr, auf die bisherigen Geschehnisse des 175jährigen Jubiläums hinzuweisen. Hervorragende Veranstaltungen seien es mit dieser ausnahmslos gewesen, die zeigten, welche Bedeutung und Wertschätzung der Verein in der Oranienstadt und darüber hinaus habe. Dem stimmte Bürgermeister Lotz mit anerkennendem Kopfnicken zu. Kurz und knapp ließ der Vereinschef die bisherigen Highlights Revue passieren und bedankte sich bei der ebenfalls anwesenden Jubiläumsbeauftragten Gundi Müller für das Engagement. Ein Bonbon hatte er noch parat: Der frischgebackenen Fachübungsleiterin Janin Battermann überreichte er einen Blumenstrauß für die bestandene Ausbildung, sagte gleichzeitig danke an die Adresse von Andrea Drha, Anke Schneider, Claudia und Eberhard Göbel, die für den Verein dieses spezielle Angebot umsetzen würden.
Eine Diashow der Bilder aus vier Jahrzehnten Herzsport war die emotionale Überleitung eines überaus gelungenen Jubiläums zu Gesprächen in gemeinsamer Runde, in der sich ein anregender Austausch entwickelte.
Er nahm die Anwesenden mit seinem basisorientierten Impulsvortrag mit: Dr. Klaus Edel, Chefarzt und Kardiologe am Herz-Kreislaufzentrum Rotenburg/Fulda
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