Fechten: Hessische Meisterschaften in Rüsselsheim


Leonard Gießbach (links) mit direktem Treffer auf den Arm des Gegners

Dillenburger Degenfechter erleben Achterbahnwochenende
Bei den Hessischen Meisterschaften in Rüsselsheim liegen Freude und Leid nah beieinander

Am Ende des Wettkampfwochenendes sind alle geplättet. Zwei lange Tage liegen in der Rüsselsheimer Halle liegen hinter den Fechtendenden, dem Trainerteam und den Eltern des TV Dillenburg. Austragen wurden Wettkämpfe in den drei Altersklassen U13, U15 und U17 – in der Einzel- sowie Teamwertung. Unzählige Gefechte, und vor allem: Eine Berg- und Talfahrt in den Emotionen. Am Ende ist das Dillenburger Team um einige hessische Vizemeister reicher.

Vor allem der Wettkampsamstag kostete zunächst Nerven. Leonard Giersbach und Arseny Tatarov scheiterten im Viertelfinale am späteren Meister und Vizemeister und wurden gute 8. und 6., Lillian Charlize Henrich musste nach ihrem ebenfalls verlorenen Viertelfinalgefecht gegen die Offenbacherin Fiona Fricke doch die erhofften Medaillentraum begraben und wurde 5.. Tabea Nickel focht zwar in der U13 eine super Vorrunde musste sich aber am Ende mit Platz 13 begnügen. Und auch die Mannschaften taten sich schwer: Tabea Nickel und Lillian Charlize Henrich kamen in ihren jeweiligen Startgemeinschaft auf den undankbarsten vierten Platz, gerade einmal drei Punkte fehlten dabei Tabea Nickel in der U13 zum Medaillenplatz. Die U17 um Jan Gerndt, Max Julius Heinecke und Viktor Tatarov musste sogar schon im ersten Mannschaftsgefecht die Segel streichen und wurde nur 5.. Dieser Samstag ließ vor allem Trainerin Elena Ehringhaus ratlos zurück: „Bei meinen Fechtern ist so viel Potential – aber heute war es zum Verzweifeln.“

Die Tagesbilanz rettete dann doch noch die U 13 Mannschaft mit Arseny Tatarov, Leonard Giersbach und zwei Starterkollegen von der SSG Bensheim: Sie erreichten den zweiten Platz und sind nun hessischer Vizemeister.


Arsen Tatarom (links im Bild) pariert in der Rückwärtsbewegung den Angriff

Der Sonntag stand dann im Zeichen der Wiedergutmachung. Vor allem gelang dies den „großen“ Fechtern der U15: Nachdem sie am Vortag alle in der U17 Einzel-Wertung deutlich unter ihren Möglichkeiten geblieben waren, erreichten Jan Gerndt, Max Julius Heinecke und Viktor Tatarov mit Kampfgeist in der Mannschaftswertung tatsächlich auch gemeinsam Platz 2. Und auch in der Einzelwertung gab es versöhnliche Ergebnisse: Max Julius Heinecke erzielte im 39-köpfigen Starterfeld und sogar noch mit Fußverletzung am Ende Rang 2, Viktor Tatarov Rang 7 und Jan Gerndt Rang 15. Und auch die zweite Dillenburger Mannschaft mit Lutz Breidenich, Arseny Tatarov und Leonard Giersbach verkaufte sich gut: Zwar stand am Ende ein weniger beeindruckender Platz 9, dafür aber eine starke Lernkurve in der Teamleistung.

Und am Ende von Tag 2 zeigte sich auch Trainerin Elena Ehringhaus versöhnt: „Ich muss wohl doch nicht alles hinterfragen, heute haben die Fechtenden wieder gut mit ihren Pfunden gewirtschaftet!“ Und auch die jungen Talente ziehen positive Bilanz. Das Turnier hat gut getan – um die Mannschaft stärker zusammenzuschweißen, die aktuelle politische Situation für einen Moment zu vergessen oder um Motivation für die kommenden Wettkämpfe zu sammeln.