Badminton: 42 Schüler lernen Badminton im Sportunterricht kennen

+++ Vorstellung an der Schule am Brunnen in Dillenburg Frohnhausen +++ Lockdown, Abstand, Kontaktvermeidung, Online statt Präsenz – Wörter, die uns die Corona-Pandemie bislang als eine ihrer Begleiterscheinungen zu lehren wusste. Und sie sind Gift für den Sport, nicht nur im Allgemeinen, sondern gerade in Schulen und Vereinen. Doch gerade jetzt, so dachten es sich die Macher der Dillenburger Badmintonspieler, ist genau der richtige Zeitpunkt dem Sport eine Plattform zu geben, nachdem Fitness und Koordination leider bei so einigen Kindern in den letzten anderthalb Jahren nicht nur zu kurz gekommen sind, sondern auch teils hinter dem eigentlich Entwicklungsstand hinterherhinkt. Trotz hoher Inzidenzen und der gerade tobenden „vierten Welle“, bietet Badminton vom Grunde her einen soliden Schutz vor Ansteckungen und Infektionen. Durch die Spielfelder und Netztrennungen, ist eine natürliche Distanz gewahrt, ergänzt durch schlüssige Hygienekonzepte ist es auch Pandemiezeiten einer der sichersten Sportarten, die man betreiben kann.
Ein erstes Schlägergefühl sammeln – behutsam beim führen und treffen von Luftballons
Während sich die Badmintonabteilung des TV 1843 Dillenburg in der Zertifizierung zum Talentnest des Deutschen Badminton-Verbandes befindet, dessen Prozess im Sommer angestoßen wurde, konnte man an der Schule am Brunnen in Frohnhausen mit seinem Konzept offene Türen einrennen. Dieses besagt, bereits bei den Jüngsten die Sportart Badminton bekannt zu machen, zu erklären was es damit überhaupt auf sich hat und auch wo der Unterschied zum oft im eigenen Garten gespielten „Federball“ liegt. Das im Volksmund häufig beides – also Badminton sowie Federball – gleichgestellt werden, ist vielleicht eines der größten Irrtürmer über die schnellste Rückschlagsportart der Welt, als das sich der Badmintonsport auszeichnen darf. Das dieser nicht zu unterschätzen ist und doch mehr abfordert, als man auf den ersten Blick vielleicht denken mag, lernten am Freitag (10.12.2021) auch 42 Frohnhäuser Grundschüler der ersten und zweiten Klasse.
Der Transport von Federbällen ist am Anfang gar nicht so einfach, wie es den Anschein hat
Organsiert von Erik Reich, Konrektor und Fachbereichsleiter Sport in Frohnhausen und selbst im Vereinssport engagiert, und TVD-Abteilungsleiter Christian Becker, konnten die Kinder sich zuerst einmal mit einem Schläger vertraut machen. Das sogenannte „Racket“ hatten dabei einige unter der Aufsicht und Leitung des lizenzierten A-Trainers Roman Birkholz das erste Mal überhaupt in der Hand, entsprechend einfach wurde zuerst mit der Führung und dem „Hochhalten“ von Luftballons gestartet. Im weiteren Verlauf erfolgte dann der Wechsel von Ballon auf echte Naturfederbälle, die die Wettkampfspieler des TVD dem potentiellen Nachwuchs gerne zum Üben borgten. Nach dem Prinzip vom Leichten zum Schweren, steigerten sich die Aufgaben sukzessive. So gehörte schließlich auch das Üben von Aufschlägen und das Absolvieren kleiner Aufgaben und Prüfungen zum Programm, auch die Teamspiele bereitete den Kindern einiges an Freude. Neben einer Einladung in das wöchentlich stattfindende Vereinstraining, verdienten sich die Schulkinder für ihre gezeigten Leistungen eine Teilnahmeurkunde. „Eine rundum gelungene Aktion mit motivierten und bewegungsfreudigen Kindern“, befand Roman Birkholz, der den TVD-Nachwuchs donnerstags in der Dillenburger Nassau-Oranien-Halle trainiert.
Beim Aufschlag üben zeigt sich bereits ein Vorteil der Nicht-Kontaktsport Badminton in Pandemiezeiten, wo Abstand halten einfach ist
Auch Erik Reich war voll des Lobes über die Vorstellung von Badminton in seiner Schule: „Über solche Maßnahmen freuen wir uns immer sehr und profitieren selbst dabei“. Dem konnte auch Christian Becker nur zustimmend hinzufügen, dass es „für beide Seiten eine Win-Win-Situation“ ist und freute sich über die Werbung, die seine Abteilung für Badminton und sich selbst als Verein machen konnte. Gespannt werden die Badminton-Verantwortlichen des TVD nun als abwarten, ob denn auch Kinder aus der Schulaktion im Vereinstraining wiederzusehen sind, für eine Wiederholung der Aktion im kommenden Jahr – da waren sich alle Beteiligten einig – sind beide Seiten jedenfalls offen.