TVD-Jubilaeumsfestschrift - page 51

175 JAHRE
1843 - 2018
51
Alle Zeitangaben sind effektive Spielzeiten, nur wenn
der Ball auf dem Spielfeld ist, läuft die Zeit. Jeder Pfiff
der 2-3 Referees stoppt die Zeit. In der Schlussphase
wird auch nach erfolgreichem Korberfolg die Zeit ge-
stoppt. In den Profiligen wurde der Videobeweis vor
einigen Jahren absolut geräuschlos eingeführt. Nach
strittigen Szenen geht ein Schiri zum Kampfgericht
und schaut sich das Geschehen aus verschiedenen Ka-
meraperspektiven an. Gibt es einen Videowürfel in der
Halle, sehen die Zuschauer mit. Der Referee trifft seine
Entscheidung, erklärt es kurz und das Spiel wird ohne
Diskussionen fortgesetzt. Generell werden die Ent-
scheidungen der Schiedsrichter mit hoher Disziplin ak-
zeptiert. Reklamieren bringt nichts, außer technischen
Fouls, die sich auch negativ auf das Foulkonto der
Mannschaft auswirken. Mit fünf persönlichen Fouls ist
der Spieler raus aus der Partie, ab dem 5. Teamfoul pro
Viertel gibt es zwei Freiwürfe für den Gegner.
Die 13 Grundregeln des Gründers sind seit 1892 immer
wieder in Nuancen angepasst worden. Immer mit dem
Ziel, das Spiel attraktiver zu machen. So steigerte sich
die Punktzahl pro Spiel von ca. 30 zu Beginn auf 140
- 180 Punkte pro Spiel. Jeder der 5 Spieler pro Team,
die sich auf dem Feld befinden, ist in Angriff und Ver-
teidigung gleichermaßen gefordert. In den Spielstilen
einzelner Regionen spiegelt sich viel der kulturelle Ein-
fluss wieder. Ganz platt gesagt: Der Amerikaner liebt
die Duelle Mann gegen Mann, in Russland und auf dem
Balkan werden die Grundlagen eher teamorientiert ver-
mittelt, Italiener, Griechen, Spanier und Südamerikaner
lieben das „Schöne Spiel“, in dem der Gegner mit mög-
lichst trickreichen Aktionen auf dem Weg zum Korb ge-
schlagen wird.
In Deutschland wurde Basketball vor allem an Orten
beliebt, wo amerikanische Alliierte stationiert waren.
Auch in Hochschulorten war der Sport populär. Dies
führt im Spitzensport zu einem Mix aus Großstadt-
vereinen aus Berlin und München und vielen kleinen
Traditionsstädten wie Ulm, Gießen oder Bayreuth. Seit
52 Jahren gibt es die Basketball-Bundesliga, die im
Laufe der Jahre zunehmend professioneller wurde. In-
zwischen liegen die Etats der 18 Bundesligaclubs zwi-
schen 3 und knapp 20 Millionen. Nach den regulären
Rundenspielen beginnt in den Profiligen mit den Play-
Offs der interessanteste Abschnitt des Wettbewerbs.
Hier spielen die 8 besten Teams der Liga in KO-Run-
den den Meister aus. Auch aus dem Amerikanischen
übernommen und unwahrscheinlich spannend. Der
europäische Wettbewerb wird in der Europaliga ausge-
tragen, einer 16er Liga, in der die leistungs- und finanz-
stärksten Mannschaften aus Europa den europäischen
Titelträger zusätzlich zu den nationalen Wettbewerben
ausspielen. 70-80 Saisonspiele sind für die Spieler mit
der Doppelbelastung keine Seltenheit. Das Non-Plus-Ul-
tra ist aber die Nordamerikanische Profiliga NBA. Hier
1...,41,42,43,44,45,46,47,48,49,50 52,53,54,55,56,57,58,59,60,61,...78
Powered by FlippingBook