175 JAHRE
1843 - 2018
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8. Basketball
Historie der Sportart
Die Entwicklung des Basketballsports,
die Idee vom kanadischen Pädagogen
James Naismith und den ersten Spielen
auf in der Höhe befestigte Pfirsichkörbe bis hin zur
amerikanischen Profiliga NBA, die jedes Jahr Milliarden-
umsätze generiert und Sportlern ein Jahresgehalt von
40 Millionen Dollar zahlt, kann man an vielen Stellen
detailliert nachlesen. Doch warum hat sich das Spiel
seit 1891 aus den USA heraus zu einem der beliebtes-
ten Hallensportarten weltweit entwickelt? Was macht
den Sport im Gegensatz zu anderen US-Sportarten wie
Baseball oder American Football so attraktiv, dass sich
Basketball auf der ganzen Welt durchgesetzt hat?
Eine Besonderheit ist das Ziel, der Basketballkorb. Er ist
in 3,05 Meter Höhe befestigt und ein erfolgreicher Wurf
zählt nur, wenn der Ball von oben nach unten durch
den Korb fliegt. Im Gegensatz zu Sportarten wie Fuß-
ball, Handball oder Volleyball, wo mehr Krafteinsatz
gegen das Sportgerät Ball häufig mehr Erfolg bedeutet,
gibt es beim Basketballwurf eine Steig- und eine Senk-
phase. Nur ganz viel Kraft beim Wurf bringt nichts ein.
Es ist somit Gefühl für einen erfolgreichen Wurf not-
wendig. In einer Sportart, die sehr viele amerikanische
Begriffe übernommen hat, hört sich allerdings shoo-
ting touch viel besser an, als die Umschreibung, dass
man einen gefühlvollen Wurf benötigt. Wenn sich der
Wurf im Fallen befindet, darf er nicht mehr geblockt
(abgewehrt) werden. Auch eine Besonderheit, denn in
anderen Ballsportarten darf der Ball überall vor dem
Ziel gestoppt werden.
In welcher Sportart kann man sich sonst aussuchen,
wie ein erfolgreicher Abschluss das Ergebnis beein-
flusst? Im Basketball bringen erfolgreiche Würfe aus
der Nähe 2 Punkte, Treffer ab 6,75 Meter Entfernung
zählen 3 Punkte.
Zeitspiel? Nachspielzeit? Unentschieden? Minutenlan-
ge Unterbrechung wegen Videobeweis? Rudelbildung
auf dem Feld? All das, was im Fußball noch tagelang
nach einem Spiel diskutiert wird, sind für Basketballer
Fremdworte. Innerhalb von 24 Sekunden muss ein An-
griff abgeschlossen sein, nach erfolgreichem Offensiv-
rebound muss der nächste Korbwurf sogar innerhalb
von nur 14 Sekunden erfolgen. Nur acht Sekunden
darf der Ball in der eigenen Hälfte sein, danach muss
dieser die Mittellinie überquert haben. Einmal in der
gegnerischen Hälfte angekommen, gibt es keinen Weg
zurück. Das 28 x 15 Meter Feld ist dann für den An-
griff auf 14 x 15 Meter verkürzt. Steht es am Ende der
regulären Spielzeit von 4 x 10 Minuten unentschieden,
wird so lange um 5 Minuten verlängert, bis ein Sieger
feststeht. Typisch amerikanisch, es muss einen Sieger
geben. Selbst bei knappen Entscheidungen mit wenig
Punkten Differenz gibt es genug Gründe, warum das
Spiel verdient gewonnen oder verdient verloren wurde.