TVD-Jubilaeumsfestschrift - page 61

175 JAHRE
1843 - 2018
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11. Lauftreff
Historie der Sportart
Laufen in der Urzeit
Schon unsere Vorfahren in der Altsteinzeit
liefen. Das zeigen Höhlenmalereien. Wahr-
scheinlich ist allerdings, dass sie dies weniger zum Ver-
gnügen oder „um der Figur Willen“ taten, sondern viel-
mehr, um an ihr Essen zu kommen. Es wird vermutet,
dass sich unsere Vorfahren als Jäger und Sammler in
der Savanne aufgerichtet haben, um ihre Umgebung
bei der Nahrungssuche besser ablaufen und das Wild
jagen zu können.
Laufen in der Antike
In der Antike wurde das Laufen bereits professionali-
siert. Im alten Ägyptischen Reich wollten die Pharao-
nen wissen, wie groß ihr Reich sei, und schickten re-
gelmäßig „Landvermesser“ aus, die das gesamte Reich
abliefen. Alexander der Große nahm auf seine Feldzüge
nach Persien, Indien und Ägypten sogenannte „Schritt-
zähler“ mit. Sie vermaßen die Distanz und die zurück-
gelegten Entfernungen sowie Berge, Flüsse und Täler.
All ihre Erkenntnisse verzeichneten die Schrittzähler
in Karten. Doch Läufe im Sinne von sportlichen Wett-
kämpfen waren das noch lange nicht.
Die ersten bekannten Wettläufe fanden bei den Olym-
pischen Spielen der Antike statt. Diese gab es in Grie-
chenland ab dem 7. Jahrhundert vor Christus. Wann
genau die Spiele zum ersten Mal stattfanden, ist nicht
bekannt. Aber bekannt ist, dass es mehrere Laufwett-
bewerbe gab: den Stadionlauf über die Distanz von 190
Metern, den Langlauf über die Strecke von 1.500 Me-
tern und den Waffenlauf.
Das Mittelalter
Sport hat es zwar immer gegeben, wenn auch jahr-
hundertelang meistens auf der Kirmes: Ringen, Steine
werfen und Wettrennen bis zum nächsten Baum. Und
natürlich wurde auch im Mittelalter gelaufen: Es wurde
gepilgert, es gab Botenläufer, Ritter zogen von Burg zu
Burg - nicht immer nur zu Pferd. Allerdings verbot es
sich für den gläubigen Christenmenschen, einen sport-
lichen Wettbewerb daraus zu machen.
Die Renaissance des Laufens
Die eigentliche Wiedergeburtsstätte des Laufens als
Wettkampf liegt in England und ist der Wettleiden-
schaft der Engländer zu verdanken. Eine beliebte Wette
war, ob es zu schaffen sei, gewisse Distanzen in einer
bestimmten Zeit zurückzulegen. Voraussetzung dafür
war aber, dass man Zeit und Distanzen auch präzise
messen konnte. Dafür waren genaue Messinstrumente
nötig, die dann im 17. Jahrhundert auch vorlagen. Die-
se waren ausgerechnet von den Puritanern entwickelt
worden, die als strenggläubige Christen jegliche Betäti-
1...,51,52,53,54,55,56,57,58,59,60 62,63,64,65,66,67,68,69,70,71,...78
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