175 JAHRE
1843 - 2018
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4. Struktur des Vereins
Struktur und Organisation
Die offizielle Bezeichnung des Vereins lautet „Turn-
verein 1843 Dillenburg j.P.“. J.P. bedeutet „juristische
Person“. Damit sind wir eine Organisation mit eigener
Rechtsfähigkeit. Die Rechte einer juristischen Person
erhielten wir am 8. April 1894 durch einen Staatsakt.
Die Handlungen unseres Vereins erfolgen durch seine
Organe. Diese sind:
- die Mitgliederversammlung
- das Präsidium
- der Sportausschuss (bestehend aus dem Vorstand
und den Abteilungsleitern)
- die Abteilungen
- die Jugendversammlung
- der Schlichtungsausschuss
- die Kassenprüfer.
Bis zum Jahre 1913 waren wir, wie alle Turnvereine
seinerzeit, ein Männerturnverein. Aus den Unterlagen
geht hervor, dass sich 1913 die erste Damenriege bilde-
te. Ab 1920 wurden grundsätzlich auch weibliche Per-
sonen in den Turnverein aufgenommen.
Aus heutiger Sicht hat sich in den letzten zwei Jahr-
zehnten ein grundlegender Wandel vollzogen! Zum
einen ist die traditionelle Bindung zum Verein einem
Wandel zum Dienstleistungsbetrieb gewichen; zum
anderen haben sich Fitness-Studios teils als Konkur-
renz, teils als Ergänzung etabliert. Der Bewegungs- und
Gesundheitsmarkt hat sich zu einem wichtigen wirt-
schaftlichen Faktor entwickelt und in alle Bereiche des
Lebens Einzug gehalten.
Sowohl auf die Mitgliederentwicklung als auch auf die
hohe Fluktuation der Ein- und Austritte hat die sich
stetig wandelnde Gesellschaft erheblichen Einfluss.
Konnte Siegfried Redeker beim Jubiläum 150 Jahre TVD
im Jahre 1993 noch von 1.895 zahlenden Mitgliedern
berichten, sind es zum Stichtag 01.01.2018 noch 1.349
in 18 Abteilungen. In den vergangenen fünf Jahren
blieb die Mitgliederzahl stabil, jedoch sind jährlich fast
200 Ein- und Austritte zu verzeichnen. Vor allem in den
leistungssportlich orientierten Abteilungen macht sich
dies besonders bemerkbar.
Immer schwieriger wird es auch, geeignete - oder über-
haupt - Menschen zu finden, die bereit sind, sich eh-
renamtlich zu engagieren. So ist die Position des Vize-
präsidenten schon länger nicht mehr besetzt. Gründe
für diese Entwicklung sind die wachsende Bürokratisie-
rung der ehrenamtlichen Arbeit und mit der Wahl die
Bindung an eine Position für einen festgelegten Zeit-
raum. Immer weniger Menschen wollen „einfach ein
Amt“, sondern neigen eher dazu, sich projektbezogen
einzubringen. Auch wenn die Politik immer wieder den
Stellenwert des Ehrenamtes und den damit verbunde-
nen wirtschaftlichen Wert für die Gesellschaft betont,
bleibt es doch vielfach bei Absichtserklärungen. Heut-
zutage ist mehr gefragt als eine Auszeichnung mit
Urkunde und Blumenstrauß im Rahmen eines Ehren-
amtspreises.
Tendenziell wird sich der Vereinssport in zwei „Lager“
trennen; vielleicht sogar unterschiedlich aufgestellt
sein. Da ist auf der einen Seite der Leistungssport, des-
sen Existenz in vielen Bereichen bereits heute durch
wirtschaftliches Handeln beeinflusst, wenn nicht gar
bestimmt wird (Bsp.: DFL im Fußball). Wer Erfolg in die-