Hitze, Sonne und Ozon…

Sonne und Wolken Panorama

Ungefähr 10 – 20% unserer Bevölkerung sind gegenüber Ozon empfindlich. Das schädliche, bodennahe Ozon wird nahezu ausschließlich dadurch gebildet, dass zu viel ultraviolette Strahlung im Hochsommer auf Vorläufersubstanzen wie Stickoxide und Kohlenwasserstoffe trifft. Lässt die Strahlung nach (Wolken) verpufft das Ozon.

Wie äußert sich eine übermäßige Ozon-Belastung?
Ungefähr 10 – 20% der Bevölkerung sind gegenüber Ozon empfindlich. Es kommt zu einer Reizung der Atemwege mit Hustenanfällen bis hin zu ausgeprägter Atemnot, evtl. auch Brustenge. Die Beschwerden treten nicht erst dann auf, wenn die als kritisch geltende Grenzwert-Konzentration in der Luft erreicht ist (sie liegt zz. bei 240 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft). Schon ein sehr viel niedrigerer Ozongehalt in der Luft kann bereits Symptome hervorrufen. UND: Körperliche Aktivität erhöht die Ozonbelastung durch schnellere und tiefere Atmung.
Kommt das Ozon-Molekül auf die Schleimhäute der Atemwege, zerfällt es. Ein aggressives Sauerstoff-Atom wird freigesetzt und in den kleinen Lungenbläschen kommt es zu Reizungen und Entzündungen. Die Lungenfunktion verschlechtert sich. Bei Gesunden kein Problem. Gefährdet sind Menschen mit Atemwegs- und/oder Herzkreislauferkrankungen.

Ozon & Bewegung
Da besonders Sporttreibende von hohen Ozonwerten betroffen sind, stellt sich die Frage, welche Konsequenzen aus einer erhöhten Ozonkonzentration für den Freizeit-, Vereins- und Schulsport unter Berücksichtigung der Risikogruppen zu ziehen sind.
Höhere Ozonkonzentrationen sind bei längeren Schönwetterperioden an Tagen mit intensiver Sonneneinstrahlung in der Zeit zwischen 11.00 und 19.00 Uhr möglich. In dieser Zeit ist auch von einer höheren Lufttemperatur und ggf. Luftfeuchte auszugehen, so dass für diese Zeiten – gestützt auf Ausführungen des Bundesgesundheitsamtes – folgende Empfehlungen für Bewegung gelten:
– Bei einer Ozonkonzentration bis zu 180 µg/m³ (Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft) sind keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen zu erwarten.
– Bei einer Ozonkonzentration über 180 µg/m³ sollten Ausdauersportarten in die Vormittagsstunden vor 11.00 Uhr oder in die Abendstunden nach 19.00 Uhr verlegt werden.
– Bei einer Ozonkonzentration bis 240 µg/m³ sind Beschäftigungen im Freien wie zum Beispiel Rad fahren, Baden und Boot fahren möglich. Da erhöhte Ozonkonzentration im Sommer in der Regel in den Stunden auftreten, in denen auch die höchsten Temperaturen herrschen, sollte schon wegen der temperaturbedingten Kreislaufbelastung die Sportausübung den äußeren Gegebenheiten entsprechend angepasst werden.

Vorbeugung hilft

  • Keine sportliche Betätigung im Freien von 10.00 bis 19.00 Uhr
  • Keine Fahrten oder Spaziergänge ins Gebirge
  • Sport in der Halle kann uneingeschränkt stattfinden
  • Menschen die Tabletten gegen hohen Blutdruck einnehmen, sollten mit Ihrem Arzt besprechen ob die Dosis in den heißen Sommermonaten z.B. halbiert werden sollte, da die Hitze alle Gefäße des Körpers weit stellt und der Blutdruck automatisch sinkt.

FAZIT:
KEIN Sport bei großer Hitze und/oder OZON-Warnung
Direkte Sonneneinstrahlung meiden
Luftige Kleidung tragen und genügend trinken

 

Quellen:
http://www.lsb-nrw.de/fileadmin/daten/lsb/downloads/Breitensport/Sport_und_Gesundheit/Praxistipps/2012_02_01_Sport_bei_Ozonbelastung_und_Hitze.pdf
Paula Chu (Harvard University, Cambridge) et al., European Journal of Preventive Cardiology, dos: 10.1177/2047487314562741

Dr. med. Klaus Edel
Innere Medizin – Kardiologe, Diabetologe, Hypertensiologe DHL, Sportmedizin, Notfallmedizin
Vorsitzender der Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-/Kreislauferkrankungen e.V.
Hessischer Landessportarzt Prävention- und Rehabilitationssport