„Ein toller Abend – so funktioniert gelebte, sportliche Integration!“

Schirmherr Stephan Aurand zollt dem TV Dillenburg ein großes Lob

(weg) Asrar ist knapp zwanzig. Der aus Eritrea stammende Flüchtling, seit geraumer Zeit in Eschenburg-Wissenbach wohnend, fühlte sich bei der ersten Sportnacht, die am Freitag knapp hundert meist unbegleitete Flüchtlinge in die Jahnturnhalle des TV Dillenburg zog, pudelwohl. Mit Spaß, um nicht zu sagen Begeisterung, probierte das mit seinen Rastalocken auffallende Bewegungstalent alles aus, was innerhalb der dreistündigen bewegten Sportnacht angeboten wurde. Sein Fazit: „Danke an alle, die diesen Abend organisiert haben!“

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Dass dieses Empfinden vermittelt werden konnte, dafür hatte die im Sportkreis Lahn-Dill e.V. zuständige Koordinatorin Claudia Göbel zusammen mit den beiden Sportcoaches der Stadt Dillenburg, Friedhelm Haas und Ralf Hermann gesorgt. Das Duo, das seit einigen Monaten für die Betreuung in der Oranienstadt zuständig ist, hatte sich im Vorfeld die organisatorische Aufgabenstellung gut aufgeteilt. Friedhelm Haas warb über persönliche Hausbesuche für den Aktionsabend und Ralf Hermann – seines Zeichens auch Mitglied im Präsidium des TV Dillenburg – hatte einige Abteilungen für ein Präsentations- und Mitmachangebot gewinnen können.

Von der Fülle der Teilnehmer und dem vielfältigen Angebot war auch Schirmherr Stephan Aurand (SPD) überwältigt, der in seiner Funktion als hauptamtlicher Kreisbeigeordneter nur lobende Worte fand. „Was hier in der Kürze der Zeit aus dem Boden gestampft worden ist, verdient großen Respekt und wird auch in Zukunft vom Lahn-Dill-Kreis bestmöglich gefördert“, war sein Statement zur Eröffnung des Abends. Damit dies nachhaltig geschehen könne, dafür habe er mit Matthias Holler den verwaltungsseitig zuständigen Mitarbeiter aktiv in die Aktion eingebunden. In die gleiche Kerbe schlug Horst Pfeifer (SPD), der als Magistratsmitglied die Stadt Dillenburg repräsentierte. Auf seine Einlassung, man habe als politisches Gremium sehr spät von den Aktivitäten erfahren, musste er sich vom Vorsitzenden des Sportkreises Lahn-Dill e.V., Eberhard Göbel, eines Besseren belehren lassen. „Bereits zu Beginn des Jahres hat der Sportkreis Lahn-Dill e.V. alle Kommunen über das Landesprogramm informiert und seine Unterstützung bei der Antragstellung angeboten. Wenn davon kein Gebrauch gemacht wurde muss sich das die Stadt in der Folge selbst anrechnen lassen!“

In der Jahnturnhalle herrschte über drei Stunden lang reges Treiben. Ob Elena Ehringhaus, Michael Benner und Axel Petri für die Fechter, Lukas Jung mit seiner engagierten Übungsleitergruppe für Judo, Horst Knoblauch für die Tischtennisspieler oder Christian Becker, der mit seiner Ballwurfmaschine für Badminton warb – der Turnverein Dillenburg demonstrierte wieder einmal sein vielfältiges Angebot. Dass mit Tuncay Basel und Ismail el Masri zwei Dolmetscher zum Verständnis der Regeln engagiert beitrugen, rundete einen gelungenen Sportabend ab.
Vor dem Hintergrund der Devise „Stillstand ist Rückschritt“ nutzten Petra Lange, Erna Freischlad (Schwimmen) und Andrea Drha (Turnen) die Möglichkeit das begonnene Miteinander weiter zu entwickeln, da der Bedarf an Schwimmkursen und Angeboten speziell für Frauen, auf die Agenda des TV Dillenburg gehören soll.

Blieben Wünsche offen? Ja – Asrar möchte mit seinen Mitbewohnern gerne mal zeigen, wie Cricket gespielt wird und sucht dazu eine Möglichkeit. So soll es im Frühsommer im Stadion eine Fortsetzung mit diesem Schwerpunkt geben. Im Rahmen der geplanten Veranstaltung wollen die Organisatoren für das Sportabzeichen werben.

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