Vereinszeitung 2016 - page 8

Aus dem Präsidium
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Sportförderung der Stadt Dillenburg -
Einmal konstruktiv kritisch betrachtet
An dieser und anderen Stellen haben wir vor nicht allzu langer Zeit über den Umgang der städtisch
Verantwortlichen mit den Sport treibenden Vereinen und ihrer - aus unserer Sicht - mangelnden
Unterstützung berichtet. In diesem Zuge veröffentlichte die Lokalpresse unsere Erklärung „Keine
Lobby für den Sport“. Was ist inzwischen geschehen oder gibt es gar Veränderungen?
Eines vorweg: Das Klima der an diesem Prozess beteiligten Personen untereinander hat sich merk-
lich zum Positiven gewendet. Das liegt aus unserer Sicht nicht zuletzt an der Erkenntnis, Ehren-
amt nicht nur verbal als eine staatstragende Errungenschaft mit Blumenstrauß und Urkunde anzu-
erkennen, sondern den Einsatz der zigtausend Menschen vor allem für die Vereine in barer Münze
Wert zu schätzen. Dass dies vor dem Hintergrund der „schmalen“ Kassen der Schutzschirm-Kom-
mune Dillenburg nur bedingt möglich ist, dafür bringen wir Verständnis auf, wenn auch an der ei-
nen oder anderen Stelle Einsparpotentiale gerade im Verwaltungsbereich für uns erkennbar sind.
In den Förderschwerpunkten Übungsleiter, langlebige Sportgeräte, Unterhaltung der vereinseige-
nen Turnhalle, Jugendsport, Zuschüsse für Meisterschaften und Freizeiten hat die Stadt Dillen-
burg alle Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung ausgeschöpft. Dafür sagen wir neben den
politisch Verantwortlichen namentlich Bürgermeister Michael Lotz, Ressortleiter Tino Fritsch und
seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein herzliches Dankeschön. Wir haben uns über die
Zuwendungen sehr gefreut und in unseren Verein „investieren“ können. Aus unserer Sicht: Sehr
gut angelegt!
Doch da ist auch die andere Seite: Für die Nutzung des städtischen Schwimmbades Aquarena müs-
sen wir seit Anfang 2015 Nutzungsgebühren zahlen. Dies gilt nicht - und das sei ausdrücklich be-
tont - für die leistungsorientierten Schwimmer, die sich nach wie vor kostenfrei auf ihre nationa-
len Titelkämpfe vorbereiten können. Im Gegensatz zur klaren Linie aller Parteien auf Kreisebene
(„Keine Hallenbenutzungsgebühren für Vereine“) weicht die Stadt Dillenburg bei ihrer Einrichtung
davon ab. So zahlte der TVD im Jahr 2015 über 7.000 Euro an Eintritt für die Nachwuchsschwim-
mer. Damit nicht genug: Für die Nutzung des Therapiebeckens bzw. die teilweise Sperrung des
Nichtschwimmerbeckens werden zusätzlich zum Eintritt Gebühren fällig. Diese Tatsache schlägt
nochmals mit rd. 9.000 Euro zu Buche. Dass diese Nutzer jährlich zusätzlich noch fast 20.000
Euro an Eintrittsgeldern in die städtischen Kassen „spülen“, sei hier der Vollständigkeit halber
angemerkt. Ob die städtische GmbH als Betreiberin ihr Betriebsergebnis durch diese Einnahmen
wesentlich erhöht oder es angesagt wäre, die Gesamtsituation des Betriebes einmal konstruktiv
kritisch unter die Lupe zu nehmen (oder nehmen zu lassen)? Darüber sollte sich jeder selbst ein
Bild machen.
Stellt man die städtischen Zuschüsse für den Sport den laufenden Aufwendungen für Nutzungen
im Aquarena gegenüber, darf man getrost von einer NULL-NUMMER sprechen.
Fazit:
DANKE
für die laufenden Zuschüsse, die wir aus dem Haushalt der Stadt Dillenburg erhalten und
ohne die wir viele Angebote qualitativ nicht so umsetzen könnten.
Die herzliche
BITTE
gemeinsam darüber zu sprechen, ob für die Inanspruchnahme des städti-
schen Sport- und Familienbades Aquarena andere Grundlagen vereinbart werden können.
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